Mathematik und Kapitalismus
Liebe Anhaenger der CDU und FDP, liebe Manager und liebe Politiker,
haettet ihr alle damals nicht die Hauptschule abgebrochen, bzw. etwas Sinnvolles studiert, so muessten wir uns heute nicht mit euren kruden Ideen herumschlagen, die letztendlich nur zu einem Riesenknall fuehren. Jenem Riesenknall, den ihr schon seit fruehester Jugend in euch tragt.
Denn waert ihr damals in Mathe nicht ins Cafe gegangen und haettet die Schule geschwaenzt, dann waere euch schon sehr frueh aufgegangen, dass eure Parolen nicht funktionieren, nicht funktionieren koennen. Mathe, das ist das mit dem Addieren, subtrahieren, multiplizieren und dividieren. Wem das nun schon zuviel an Fremdsprache ist und wer sich gerade einen Gugeldaumen holte, dem sei erklaert, dass es hier einfach nur um vier Grundrechhenarten geht: das Zusammenzaehlen, das Abziehen (das, was ihr mit euren Kunden macht), das Malnehmen und das Teilen (das, was ihr niemals im Leben macht).
So. Und anhand des Malnehmens erklaere ich euch jetzt mal(!), warum euer Modell der jaehrlichen Gewinnsteigerung um x Prozent an die Wand faehrt.
Stellt euch vor, ihr stellt ein Brot her. Das nennt man landesueblich backen. Und das machen Baecker. Jetzt aber nicht ablenken und anfangen, von vollautomatisierten Backbetrieben mit minimaler Personaldecke zu salbadern. Das hat damit nun mal gar nichts zu tun, und wenn, dann verzoegert es euren schmerzhaften Aufprall nur minimal. Also. Euer Brot kostet in der Herstellung 10 Geldeinheiten, im Verkauf bekommt ihr 11 Geldeinheiten. Pro Brot macht ihr 1 Geldeinheit (GE) Gewinn. Nun wollt ihr eine Steigerung von jaehrlich 5 Prozent haben. Also wird das Brot, bei gleichbleibenden Kosten, nach 1 Jahr um 5 Prozent teurer. Da kann man jetzt den Taschenrechner rausholen (weil ihr Hauptschulabbrecher beim Kopfrechnen eh gefehlt habt) und damit dann errechnen, dass das Brot im Verkauf nun 0,55 GE mehr kostet. Also 11,55 GE. Jetzt seid ihr natuerlich auf euren grossen Vorsitzenden der Mittelstandspartei eingeschworen, der euch vorbetet, dass das jedes Jahr so sein muss.
Also. Zweites Jahr. Wieviel muss das Brot dann, bei gleichbleibenden Erzeugungskosten kosten? Na? Falsch! Nicht 12,10 GE (das waeren 11,55 GE und 0,55 GE dazugezaehlt, fachmaennisch nennt man das addieren), sondern, und jetzt kommt der Trick, 11,55 GE mal 1,05. Die mathematische Herleitung versuche ich mir hier mal zu sparen, weil sie was mit multiplizieren zu tun hat. (Ich machs doch. X + 5% = X + X*5/100 . Da kann man X ausklammern. Also X + 5% = X*(1 + 5/100) = X*(1 + 0,05) = X * (1,05) )
Nochmal. Grundpreis = 11GE
Nach 1 Jahr 11 GE * 1,05 = 11,55 GE
Nach 2 Jahren 11,55 GE * 1,05 = 12,1275 GE
Nach 3 Jahren 12,1275 GE * 1,05 = 12,733875 GE
Nach 4 Jahren 13,37 GE (gerundet)
Nach 5 Jahren 14,04 GE
und so weiter. Nun kann man daraus erkennen, dass das Brot am Anfang nur um 0,55 GE teurer wurde, nach 5 Jahren allerdings schon um 0,67 GE. Diese Spielerei kann man uebrigens auch in einer mathematischen Formel ausdruecken. Die sieht dann in etwa so aus:
Grundpreis X mal 1,05 hoch Y. Und Y ist dann das Jahr. Hierbei spricht man von einer Exponentialfunktion in Parabelform. Das bedeutet, dass die Preissteigerungen mit den Jahren immer eklatanter werden. Aber vom Prozentwert bei 5 Prozent bleiben. Also, fuer euch kleingeistigen Realschulversager: Nach einer ganzen Menge von Jahren zahlt ihr von einem aufs andere Jahr ploetzlich 11 GE mehr fuers Brot, soviel mehr, wie es frueher mal kostete. Und das Jahr drauf noch mehr.
Jetzt ist natuerlich das Problem, dass dieses Arbeiterpack staendig Lohnerhoehungen will, um sich teureres Brot zu kaufen. Als ob die nicht auch Dreck fressen koennten. Nein, da wollen die Brot. Hoehere Loene werden allerdings durch die Preissteigerungen wieder ausgeglichen, der einzige Gewinner in dieser Rechnung ist die Inflation, also die Geldentwertung. Aber daran denken die Herren und Damen Vorstandsetagenbeschmutzer natuerlich nicht. Nach uns die Sintflut ist deren Motto.
So, also nochmal ganz einfach: Nehmt an, ihr seid verheiratet und wollt jaehrlich eure Familie verdoppeln. Das geht beim Aussendingens aus einstellungstechnischen Gruenden natuerlich nicht, aber bei den anderen FDPlern sollte es zumindest zur Wahrung der Doppelnamen funktionieren. Das bedeutet, im ersten Jahr muesstet ihr Zwillinge bekommen. Im zweiten Jahr allerdings schon Vierlinge, dann Achtlinge, danach Sechzehnlinge. Abgesehen davon, dass der Uterus der Hausfrau (arbeiten kann sie dann eh nicht mehr gehen) aussieht wie ein Jutesack fuer 50 Kilo Reis, wird allein schon die Ernaehrung und das Rumgejuckele auf Mutti dafuer sorgen, dass ihr am Ende eurer Kraefte seid. Vergesst es also.
Und dasselbe gilt fuer jaehrliche Steigerungen des Gewinns im Prozentbereich. Egal, was euch die Karnevalstruppe in Berlin erzaehlt.
haettet ihr alle damals nicht die Hauptschule abgebrochen, bzw. etwas Sinnvolles studiert, so muessten wir uns heute nicht mit euren kruden Ideen herumschlagen, die letztendlich nur zu einem Riesenknall fuehren. Jenem Riesenknall, den ihr schon seit fruehester Jugend in euch tragt.
Denn waert ihr damals in Mathe nicht ins Cafe gegangen und haettet die Schule geschwaenzt, dann waere euch schon sehr frueh aufgegangen, dass eure Parolen nicht funktionieren, nicht funktionieren koennen. Mathe, das ist das mit dem Addieren, subtrahieren, multiplizieren und dividieren. Wem das nun schon zuviel an Fremdsprache ist und wer sich gerade einen Gugeldaumen holte, dem sei erklaert, dass es hier einfach nur um vier Grundrechhenarten geht: das Zusammenzaehlen, das Abziehen (das, was ihr mit euren Kunden macht), das Malnehmen und das Teilen (das, was ihr niemals im Leben macht).
So. Und anhand des Malnehmens erklaere ich euch jetzt mal(!), warum euer Modell der jaehrlichen Gewinnsteigerung um x Prozent an die Wand faehrt.
Stellt euch vor, ihr stellt ein Brot her. Das nennt man landesueblich backen. Und das machen Baecker. Jetzt aber nicht ablenken und anfangen, von vollautomatisierten Backbetrieben mit minimaler Personaldecke zu salbadern. Das hat damit nun mal gar nichts zu tun, und wenn, dann verzoegert es euren schmerzhaften Aufprall nur minimal. Also. Euer Brot kostet in der Herstellung 10 Geldeinheiten, im Verkauf bekommt ihr 11 Geldeinheiten. Pro Brot macht ihr 1 Geldeinheit (GE) Gewinn. Nun wollt ihr eine Steigerung von jaehrlich 5 Prozent haben. Also wird das Brot, bei gleichbleibenden Kosten, nach 1 Jahr um 5 Prozent teurer. Da kann man jetzt den Taschenrechner rausholen (weil ihr Hauptschulabbrecher beim Kopfrechnen eh gefehlt habt) und damit dann errechnen, dass das Brot im Verkauf nun 0,55 GE mehr kostet. Also 11,55 GE. Jetzt seid ihr natuerlich auf euren grossen Vorsitzenden der Mittelstandspartei eingeschworen, der euch vorbetet, dass das jedes Jahr so sein muss.
Also. Zweites Jahr. Wieviel muss das Brot dann, bei gleichbleibenden Erzeugungskosten kosten? Na? Falsch! Nicht 12,10 GE (das waeren 11,55 GE und 0,55 GE dazugezaehlt, fachmaennisch nennt man das addieren), sondern, und jetzt kommt der Trick, 11,55 GE mal 1,05. Die mathematische Herleitung versuche ich mir hier mal zu sparen, weil sie was mit multiplizieren zu tun hat. (Ich machs doch. X + 5% = X + X*5/100 . Da kann man X ausklammern. Also X + 5% = X*(1 + 5/100) = X*(1 + 0,05) = X * (1,05) )
Nochmal. Grundpreis = 11GE
Nach 1 Jahr 11 GE * 1,05 = 11,55 GE
Nach 2 Jahren 11,55 GE * 1,05 = 12,1275 GE
Nach 3 Jahren 12,1275 GE * 1,05 = 12,733875 GE
Nach 4 Jahren 13,37 GE (gerundet)
Nach 5 Jahren 14,04 GE
und so weiter. Nun kann man daraus erkennen, dass das Brot am Anfang nur um 0,55 GE teurer wurde, nach 5 Jahren allerdings schon um 0,67 GE. Diese Spielerei kann man uebrigens auch in einer mathematischen Formel ausdruecken. Die sieht dann in etwa so aus:
Grundpreis X mal 1,05 hoch Y. Und Y ist dann das Jahr. Hierbei spricht man von einer Exponentialfunktion in Parabelform. Das bedeutet, dass die Preissteigerungen mit den Jahren immer eklatanter werden. Aber vom Prozentwert bei 5 Prozent bleiben. Also, fuer euch kleingeistigen Realschulversager: Nach einer ganzen Menge von Jahren zahlt ihr von einem aufs andere Jahr ploetzlich 11 GE mehr fuers Brot, soviel mehr, wie es frueher mal kostete. Und das Jahr drauf noch mehr.
Jetzt ist natuerlich das Problem, dass dieses Arbeiterpack staendig Lohnerhoehungen will, um sich teureres Brot zu kaufen. Als ob die nicht auch Dreck fressen koennten. Nein, da wollen die Brot. Hoehere Loene werden allerdings durch die Preissteigerungen wieder ausgeglichen, der einzige Gewinner in dieser Rechnung ist die Inflation, also die Geldentwertung. Aber daran denken die Herren und Damen Vorstandsetagenbeschmutzer natuerlich nicht. Nach uns die Sintflut ist deren Motto.
So, also nochmal ganz einfach: Nehmt an, ihr seid verheiratet und wollt jaehrlich eure Familie verdoppeln. Das geht beim Aussendingens aus einstellungstechnischen Gruenden natuerlich nicht, aber bei den anderen FDPlern sollte es zumindest zur Wahrung der Doppelnamen funktionieren. Das bedeutet, im ersten Jahr muesstet ihr Zwillinge bekommen. Im zweiten Jahr allerdings schon Vierlinge, dann Achtlinge, danach Sechzehnlinge. Abgesehen davon, dass der Uterus der Hausfrau (arbeiten kann sie dann eh nicht mehr gehen) aussieht wie ein Jutesack fuer 50 Kilo Reis, wird allein schon die Ernaehrung und das Rumgejuckele auf Mutti dafuer sorgen, dass ihr am Ende eurer Kraefte seid. Vergesst es also.
Und dasselbe gilt fuer jaehrliche Steigerungen des Gewinns im Prozentbereich. Egal, was euch die Karnevalstruppe in Berlin erzaehlt.
pathologe - 3. Aug, 15:13